Nach der Reformation verblieben im evangelischen Ulm zwei katholische Institutionen: das Deutschordenshaus und das Augustinerchorherrenstift St. Michael zu den Wengen. Diese übernahmen die Seelsorge für die wenigen übrig gebliebenen Katholiken in Ulm. Mit den Napoleonischen Kriegen und der daraus resultierenden totalen Neuordnung des Deutschen Reiches wurde die Freie Reichsstadt Ulm 1802 bayrisch (1810 württembergisch). Die beiden Ordenshäuser wurden säkularisiert. Aus dem Chorherrenstift wurde die Stadtpfarrei St. Michael zu den Wengen.
Durch den Zuzug katholischer Beamter und Soldaten, besonders aber durch Industrialisierung und zunehmende Mobilität wuchs die Zahl der Katholiken im 19. Jahrhundert sprunghaft. Die Wengenkirche brauchte Entlastung, im östlichen und westlichen Teil Ulms.
Im Osten Ulms entstand die Militärgemeinde St. Georg, deren Garnisonskirche von der zivilen Bevölkerung mit verwendet werden durfte. 1920 wurde die Militärgemeinde St. Georg zur Stadtpfarrei umgewandelt.
Die Weststadt wurde seit etwa 1900 besiedelt, nachdem der damalige Oberbürgermeister Wagner die Mauern der früheren Bundesfestung Ulm schleifen ließ.
1907 wurde eine erste Notkirche gebaut. Sie stand auf dem Grundstück des heutigen Roncallihauses.